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Leo der Punk

Leo ist ein durch und durch richtiger Punker. Zu allem, was man von ihm will, sagt er „nein“.
Natürlich schwänzt er oft die Schule, dafür steht er am Sonntag Vormittag bei seinem Lehrer vor der Wohnungstür und will rechnen.

Sein Vater, ein Professor der den ganzen Tag Bücher liest, nimmt das nicht so tragisch und sagt oft zu Traude, seiner Frau: „Soll er es probieren, wenn es ihn wunder nimmt“, und dann liest er weiter Bücher.

Seine Frau denkt dann heimlich, er sage das bloss um sich zu trösten. Er hätte es nämlich gerne gesehen, wenn sein Sohn Astronaut geworden wäre.

Sie machte sich ganz andere Sorgen: Leo isst kein Obst, kein Gemüse und keinen Salat. – Und er ist doch noch im Wachstum und braucht die Vitamine.

Leo, eine Mandarine. – Nein
Leo, extra für Dich, Blumenkohl, mit Deiner lieblings-Sauce, Waldmeister. – Nein.
Leo bitte, nur ein Blatt Salat. – Nein.

So ging es die ganze Zeit.

Doch seit drei Wochen ist Leo wie verwandelt. Seit jener Nacht nämlich, in der er einen furchtbaren Schnupfen hatte, und in der seine Mutter wild entschlossen Leos grünen Haarspray aus der Badezimmer-Schublade holte, in sein Zimmer marschierte und an die Wand über seinem Bett sprayte: „Punk macht krank!“

Das war für Leo der Gipfel.
„Nein!“ sagte er, wie es seine Art war: „Nein! - Nein!“
Dann marschierte er trotzig in die Küche und ass gleich fünf Äpfel.

Seither isst er Gemüse, Salat und viel Obst, ist kerngesund und steht oft vor dem Spruch über seinem Bett und sagt: „Nein! Punk macht nicht krank!“

Dafür isst er jetzt kein Fleisch mehr. Was immer die Mutter auch kocht oder brät. Nur, seiner Mutter ist das egal, denn sie isst auch gerne mal zwei Koteletts.